Am 01. März 2020 ist das neue Projekt RUBYDemenz gestartet.
Ein Konsortium bestehend aus neun Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesundheitswesen führt in den kommenden drei Jahren, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „RUBYDemenz – Unterstützung der häuslichen Pflege von Menschen mit Demenz durch eine personalisierte Mensch-Roboter-Interaktion“ durch.
Das Projekt zielt auf die Entlastung pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz in der häuslichen Pflege. Es wird die Wirksamkeit und Optimierung einer personalisierten Mensch-Roboter-Interaktion untersucht, die als Beitrag zur Förderung „guter Pflege“ eine zeitlich flexible, situationsangepasste, ergänzende Unterstützung, Stabilisierung und Entlastung in der häuslichen Pflege von Menschen mit Demenz für pflegende Angehörige ermöglichen soll. RUBY umfasst als Gesamtintervention ein robotisches System und eine psycho-soziale Begleitung der Nutzer*innen durch speziell geschulte Begleiter*innen. Dies entspricht den besonderen Bedürfnissen von Menschen mit Demenz, indem ein vertrautes Bezugsobjekt Verlässlichkeit und Sicherheit vermittelt. Zudem stößt es individuelle Aktivitäten an, stärkt die Selbstwirksamkeit der Menschen mit Demenz und fördert soziale Kontakte. Die Besuche der Begleiter*innen fördern das Verständnis und eine gelungene Kommunikation sowohl für die Menschen mit Demenz als auch für die pflegenden Angehörigen. Das technische System hat die äußere Gestalt einer Puppe. Es kann somit niedrigschwellig und spielerisch in den (Pflege-)Alltag integriert werden und bietet besondere Kommunikations- und Aktivierungsanreize.
Das sensorbasierte System erfasst emotionale Zustände, Bewegungen und Kontexte des Pflegebedürftigen, regt situationsangepasste Aktivitäten an, wirkt beruhigend und kann per App mit den Angehörigen kommunizieren und dadurch Unterstützung anbieten. Das System besteht aus einer Stoffpuppe mit integrierter Sensorik und Aktorik sowie einer festinstallierten Umgebungshardware (Smart-Home-Gateway).
Ziel ist es, das neuartige Strukturierungs-, Aktivierungs-, Feedback- und Kommunikationssystem in häuslichen Pflegesituationen so einzusetzen, dass der Verbleib in der eigenen Häuslichkeit verlängert und so die Lebensqualität der Betroffenen auch im hohen Alter gewährleistet werden kann. Bei der Weiterentwicklung und Erprobung des Systems werden alle betroffenen Zielgruppen (Menschen mit Demenz, pflegende Angehörige, Pflegefachkräfte, psycho-soziale Begleiter*innen) einbezogen und vor allem ethische und datenschutzrechtliche Aspekte berücksichtigt.
Die Partner im Projekt sind:
● Anasoft Technology AG, Bochum
● DRK-Kreisverband Bochum e.V.
● Matthies Spielprodukte GmbH & Co. KG, Hamburg
● Hochschule Niederrhein, Krefeld
● Hochschule Rhein-Waal, Kleve
● FTK – Forschungsinstitut für Telekommunikation und Kooperation e. V., Dortmund
● Technische Universität Berlin
● Forschungsgesellschaft für Gerontologie e. V., Dortmund
● Hochschule für Gesundheit, Bochum
Das Projekt hat ein Fördervolumen von 2,2 Millionen Euro und läuft bis Februar 2023. Die Konsortialführung liegt bei Anasoft Technology AG aus Bochum.